LDL-Apherese, Lipidapherese

Abgrenzung / Begriffsklärung / Funktionsprinzip

Bei LDL-Apheresen handelt es sich um eine Gruppe technisch unterschiedlicher Apherese-Verfahren, mit deren Hilfe pathologisch erhöhte Blutfette (Lipide), insbesondere die LDL-Fraktion des Cholesterins, selektiv mittels Filtration, Präzipitation oder Adsorption aus dem Plasma entfernt werden sollen.

Für die LDL-Apherese oder Lipidapherese wird als technisches Verfahren z. B. die Heparin-induzierte extrakorporale LDL-Präzipitation (H.E.L.P.) oder das DALI-(direct adsorption of lipoproteins-)Verfahren, gelegentlich auch die Doppelmembranfiltration eingesetzt.

Leistungsrechtlicher Status in der gesetzlichen Krankenversicherung

Gemäß Richtlinie “Methoden Ambulante Versorgung” sind LDL-Apheresen oder Lipidapheresen als “Kassenleistung” möglich, jedoch müssen vorhandene Alternativen ausgeschöpft sein, bevor die Methode zu Lasten der GKV eingesetzt werden darf – siehe auch unter “Apherese“.

Als vorrangige Therapien benennt die Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) Lebensstil-Änderungen (Ernährungsumstellung, Gewichtsabnahme, Rauchverzicht, Bewegung) und medikamentöse Therapien.

Rechtsprechung speziell zur LDL-Apherese/Lipidapherese:

Das Bundesverfassungsgericht hatte in einem Beschluss vom 06.02.2007 (Aktenzeichen 1 BvR 3101/06) zur einer Lipidapherese-Behandlung erklärt:

Der Annahme eines lebensbedrohlichen Zustands des Beschwerdeführers steht […] nicht entgegen, dass die koronare Herzerkrankung noch nicht das Stadium einer akuten Lebensgefahr erreicht hat.

Weiter hieß es in diesem Beschluss:

“… dass eine Krankheit auch dann als regelmäßig tödlich zu qualifizieren ist, wenn sie “erst” in einigen Jahren zum Tod des Betroffenen führt.

Begründet wurde dies durch die Verfassungsrichter mit dem zu erwartenden Krankheitsverlauf, der ohne die beantragte Behandlung “mit hoher Wahrscheinlichkeit” zur Entwicklung eines Zustandes akuter Lebensgefahr führen werde. Auf die in diesem Stadium dann zur Verfügung stehenden intensivmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten könne der Patient nicht verwiesen werden.

Quellen

Cross-references

Links to

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